BLACK LOVE

s/t

Genrebezeichnungen sind Fluch und Segen für alle Musikschreiberlinge. Hier sind sie ein Fluch, denn das, was BLACK LOVE aus Montreal anstellen, entzieht sich dem Ganzen doch sehr gut. Das darf gerne als Kompliment verstanden werden, denn das macht sich gut.

Trotz allem ist das, was man hier hören darf, alles andere als Neuland. Irgendwo zwischen Emo, Screamo und allen Genres, denen man ein „Post-“ voranstellen kann, pendeln BLACK LOVE herum, ohne sich jemals festzulegen.

All das gibt es in einem relativ rauhen Klanggewand, mit zerrenden Vocals, bei denen man manchmal nicht ganz weiß, ob das jetzt gesungen oder geschrien ist. Ungeachtet dessen sind die sieben Songs auf dieser Platte absolut hörenswert, auch wenn sie schwer greifbar bleiben.

Und wenn man sich dazu durchgerungen hat, YAPHET KOTTO oder ON THE MIGHT OF PRINCES als entfernte Verwandte anzuführen, kommt ein Song wie „Libertines“ um die Ecke und stampft in allerfeinster Post-Punk-Manier den Vergleich in die Tonne.

Doch so schwer es BLACK LOVE fallen mag, ich lege mich fest: Das Genre-Versteckspiel macht auch nach dem vierten Durchgang Spaß und büßt keinesfalls an Spannung ein. Überraschungen finden sich immer.