ELLIOTT BROOD

Work And Love

ELLIOTT BROOD sind ein Phänomen, und schon das Vorgängeralbum „Days Into Years“ ist eines der besten Folk-Alben, die ich kenne – an dieser Band ist alles einzigartig und unvergleichlich. In ihren lauten Liedern sind die ruhigeren Stücke schon angelegt, so dass sich alles gegenseitig bedingt und sich das eine ohne das andere nicht denken lässt.

Auf die lauteren „Nothing left“ und „Tired“ muss somit zwangsläufig „Taken“ folgen, bei dem die Gitarre noch eine ganz eigene Geschichte zu erzählen scheint – noch tiefgreifender, noch unmittelbarer.

Ein paar Minuten Pause, um das Gehörte sacken zu lassen, wären angemessen, zumal auch „Mission bell“, das epischste und in der Liedfolge zentrale Stück des Albums, alles von der Hörerin abverlangt.

Kleine Orte und kleine Leben sind die Leitmotive der Geschichten von „Work And Love“, und es wird deutlich, warum dieser Folk auch hierzulande so viele Menschen anspricht: denn wo „Provinz“ im deutschen Kontext ein Synonym für Regress ist, ist sie in Kanada ein real existierender Sehnsuchts- und Zufluchtsort, wodurch eine hierarchisierende Trennung in Stadt und Land obsolet wird.

Daher muss und will man sich die Lieder und Geschichten über diese Orte anhören, es würde sonst etwas Unersetzliches – eigentlich genauso, wie wenn es diese Band nicht gäbe.