FINNENGAN’S HELL

Drunk, Sick And Blue

Folkpunk hatte Ende der Achtziger mit den POGUES seine erste Hochzeit. Seit ein paar Jahren sind die DROPKICK MURPHYS das Flaggschiff der Bewegung, die aus ihrer zwischenzeitlichen Versenkung wieder aufgetaucht ist zur zweiten Ära des keltisch angehauchten Krachs.

Im Fahrwasser dieses Flaggschiffes schippern seither wenige gute Bands wie FLOGGING MOLLY oder REAL McKENZIES, um irische Tradition und schnelle Gitarren zusammenzubringen. Und viele, viele schlechte.

FINNEGAN’S HELL haben 2010 die Folkpunk-Segel gesetzt und gehören zu den Guten, die hinterher schippern. Mehr noch: Im Gegensatz zur manchmal doch ein wenig arg übertriebenen Hardcore-Attitüde der DROPKICK MURPHYS vergessen sie nicht die folkige Basis ihrer Musik.

Mehr Shane McGowan und Co., weniger Brüllen und Raserei. Das steht auch ihrem neuen Album „Drunk, Sick And Blue“ sehr gut. Man könnte auch sagen: Wenn die altehrwürdigen POGUES einen amtlichen Nachfolger suchten, dann könnten sie ihn eher in Schweden finden, wo FINNEGAN’S HELL herkommen, denn in der Murphys-Metropole Boston.