HITS

Hikikomori

Vier Jahre haben sich HITS aus Brisbane, Australien seit ihrem Debütalbum „Living With You Is Killing Me“ bis zum Nachfolger Zeit gelassen. Mit „schwerfälliger, düsterer, intensiver, zwischen Wut und Schmerz pendelnder Rock auf den Spuren von MARK OF CAIN und BEASTS OF BOURBON, auch mal an PSYCHEDELIC FURS erinnernd, [...] gar an alte THE CHURCH“ beschrieb ich sie seinerzeit, und bei der kritischen Revision meines damaligen Urteils muss ich feststellen, dass es nichts zurückzunehmen gibt.

Das von Rob Younger produzierte „Hikikomori“ ist erneut ein düsteres, intensives Werk, das geprägt wird von Dick Richards bissigem, kratzigem Gesang (unterstützt von den Backing Vocals von Gitarristin Tamara und Gitarrist Stacey), auch mal eher gesprochen als gesungen.

Gerade der stimmliche Dreiklang setzt immer wieder Akzente, ebenso das dezent eingesetzte Keyboard. Zur musikalischen Stimmung passt das großformatige Foto im Inneren des Klappcovers: Die Band in fahlem Licht am Wohnzimmertisch, rauchend und trinkend, jeder in eine andere Richtung blickend.

Das krasse Gegenteil dazu ist das Frontcover: ein von farbenfrohen Korallen überwuchertes Panzerwrack, irgendwo auf dem Meeresgrund stehend. Skurril. Und was den Plattentitel betrifft: „Hikikomori“ ist der japanische Ausdruck für das Verhalten, sich einem Einsiedler gleich in seine Wohnung zurückzuziehen.

Erneut ein „future classic“ für alle Menschen, die traditionellen australischen Rock aus den Achtzigern schätzen – CELIBATE RIFLES fehlen übrigens in meiner Auflistung oben.