NO BRAGGING RIGHTS

The Concrete Flower

Auf „The Concrete Flower“ siegt der gesunde Menschenverstand. Für die moderne Interpretation von Melodic-Hardcore erweist sich dieser als durchaus wertvoll, wenn auch nicht als Allheilmittel. NO BRAGGING RIGHTS schaffen es auf Songlänge auch ohne taktierte Breakdowns und Doublebass-Massagen.

Die Band aus Riverside, Kalifornien hält ausreichenden Abstand zum Bollo-Image und bedient sich lieber des düsteren Hardcore, wie ihn COMEBACK KID schon auf „Broadcasting“ ausformuliert haben.

Natürlich stehen auch hier IGNITE und PROPAGANDHI Pate – aber immer eher mit melancholischem Unterton. NO BRAGGING RIGHTS singen über die richtigen Themen: „Outdated“ versucht mit Depressionsthematik zu enttabuisieren, „Attention“ positioniert sich klar pazifistisch.

Leider passiert das alles aus einer generischen Songwriting-Schublade heraus. Nicht verwunderlich, dass das Leitmotiv Hoffnung durch Zeilen wie „Let’s sing songs about hope“ automatisch Widerwillen erzeugt.

Wie passend, dass die letzten Worte von Sänger Mike Perez in „Fallen masters“ von einem Rocky Balboa-Sample abgelöst werden. Mike ist quasi der Überlebenskünstler im Boxring des Alltags. NO BRAGGING RIGHTS legen es wie schon auf ihrem Vorgänger „Cycles“ sehr auf große Refrains an.

Leider ist von einer wirklichen Entwicklung nichts zu spüren, aber wahrscheinlich ist das auch nicht das Hauptanliegen der Band. Rocky Balboa hat uns eines gelehrt: Arsch hoch, weitermachen!