OBLITERATIONS

Poison Everything

Hardcore, so puschelig wie ein Rudel wilder, sich balgender Katzen. Gekreische, Gerenne, ausgefahrene Krallen. Auf dem Bandfoto vier Typen mit langen Haaren, ins Gesicht gekämmt. „Current and ex-members of BLACK MOUNTAIN, SAVIOURS and NIGHT HORSE“, behauptet das Label, hinter den Haaren verbergen sich also die Gesichter von Austin Barber, Flo Schanze, Stephen McBean und Sam James Velde, die das optimistisch betitelte „Poison Everything“ im März 2014 in nur drei Tagen eingespielt haben, um die Aufnahmen dann zur weiteren Bearbeitung an Kurt Ballou und Brad Boatright zu übergeben.

Hardcore, der keine Gefangenen macht. Hätten OBLITERATIONS ein DIS- als Vorsilbe bei ihrem Namen, es würde Sinn machen, aber auch der Detroit-Hardcore der frühen Achtziger (Sams Gekeife erinnert immer wieder an das von John Brannon), TOXIC REASONS oder auch GISM kommen in den Sinn, so dass man das Gesamturteil über die 13 Songs hier auch auf die simple Formel „Alles richtig gemacht“ bringen kann.

Immer auf Kurs, dabei aber erstaunlich vielseitig und auch immer mal für eine Überraschung gut, siehe den Schleicher „Shame“. Schade, dass die Tour im Herbst die Band komplett um Deutschland herum führte.