PUNCH

They Don’t Have To Believe

Schnelligkeit ist ein Attribut, das zum Hardcore-Punk gehört wie Schwalben zum Fußball. In der extremen Form wird diese Musik gerne als Powerviolence oder Thrashcore bezeichnet. Aber was macht eine Band dieser Art zu einer besonderen? Es sind die langsamen Parts, wenn das Tempo gedrosselt wird und die Musiker zeigen müssen, was sie außer Knüppeln noch können.

PUNCH aus San Francisco sind eine besondere Band. Es bleibt bei 15 Songs in knapp 19 Minuten genug Raum, um dieses Konzept perfekt zu verinnerlichen. Das Timing funktioniert auf den Punkt, die Gitarren streuen gezielt Melodien ein und so schaffen es PUNCH auch mit ihrem dritten Album zu begeistern.

Die Texte von Meghan O’Neill drehen sich auf „They Don’t Have To Believe“ um Feminismus und Abhängigkeiten. Der Albumtitel basiert auf eine Aussage von Kathleen Hanna (BIKINI KILL) aus der Dokumentation „The Punk Singer“.

Schön, dass es Bands wie PUNCH oder REPLICA in diesem von Männern dominierten Genre gibt. Schade, dass O’Neill die Band wohl verlassen hat. So bleiben hier 19 Minuten Energie, Emotionen und Hardcore mit Köpfchen, die vielleicht die letzten Töne einer außergewöhnlichen Band gewesen sein werden, denn Meghan hat die Band mittlerweile verlassen.