RORCAL / PROCESS OF GUILT

Split

Die Schweizer RORCAL läuten mit „IX“ die erste Hälfte dieser Split-12“ ein und walzen erstmal über vier Minuten lang mit hysterischer Raserei alles nieder. Das folgende „XI“ steht dem in nichts nach und liefert Bilderbuch-Black-Metal, zwar roh und ungeschliffen, dennoch druckvoll.

Erst „X“ lässt man tempomäßig etwas gemächlicher beginnen, wechselt dann zwischen Blasts und bedingt epischen Melodiebögen und lässt Erinnerungen an die Schweden THIS GIFT IS A CURSE aufkommen.

Keine Frage: RORCAL muss ich künftig auf dem Schirm haben! PROCESS OF GUILT füllen die B-Seite mit nur einem, allerdings in drei Parts unterteilten Song. Anders als RORCAL bauen sie die Spannungsbögen jedoch zunächst mit zähen Doom-Riffs auf, bei denen einzelne Akkorde dann auch mal fast eine Minute stehen bleiben dürfen.

Erst im zweiten Teil von „Liars“ kommt ein angenehmer Groove zum tragen, der der Musik einen kleinen Teil ihrer drückenden Schwere nimmt, was nicht negativ zu verstehen ist, bevor man episch in den dritten eigentlich nur aus Feedbacks bestehenden Teil überleitet.

Zwei Bands, die gerade wegen ihrer Gegensätzlichkeit auf einer Split-LP Sinn machen.