V.A.

Shapes & Shadow – Psychedelic Pop And Other Rare Flavours From The Chapter One Vaults 1968-72

Manche Labels sind durch ihre Hits interessant, bei Chapter One sind eher die Flops von Interesse. Les Reed, ein gefragter Pianist, Arrangeur, Produzent und Songschreiber, machte nach einer Reihe von Querelen mit Pye, EMI, Philips und Decca seinen eigenen Laden auf, dem Trend zu unabhängigen Labels jenseits der marktbeherrschenden Vier folgend.

Erfolgsplatten hatte er auf Chapter One genug, jedoch verkauften sich seine Choraufnahmen, die Klassikplatten, Dudelsackmusik und Shanty-Gesänge allesamt ziemlich gut, die Pop/Psych-Produktionen verhießen zwar auch ein profitables Geschäft, aber, leider, waren es wieder die großen Vier, die die großen Seller im Programm hatten.

Les Reed hatte sicherlich einen guten Riecher für Pop, schrieb er doch Welterfolge wie„It’s not unusual“ für Tom Jones sowie HERMAN’S HERMITS, Petula Clark, die FORTUNES oder Engelbert Humperdinck.

Nicht eine der Popsike-Combos auf Chapter One allerdings konnte charten. Schade, denn was auf „Shapes & Shadows“ kompiliert ist, steht zumindest der zweiten Garde der Pop-Psychedelia in wenig nach.

Einzig EPISODE SIX vermochten in Szenekreisen Anerkennung einzuheimsen. Bands wie PUTNEY BRIDGE, BLISS, SAD PEOPLE, MATCHMAKERS oder MARCH HARE gingen leider spurlos unter. Es ist schon erstaunlich, wie wenig vom wirklich gut produzierten, eigenwillig komponierten und stark performten Material dieser Compilation bislang wieder aufgelegt wurde.