DEUTSCHE TRINKERJUGEND

Alle meine Freunde ...

In der Top-Liste „Legendäre Punkrock-Bandnamen“ haben D.T.J. alias DEUTSCHE TRINKERJUGEND einen vorderen Platz verdient. Ihr Name ist ein wundervolles Spiel mit Klischees, mit Arbeitsverweigerung und und Alkoholkonsum konnte man die Spießer schon immer schocken, und dann noch die „Trunksucht“, so tragisch sie auch ist, ironisch verbrämt zu glorifizieren, das hatte schon was.

Aktiv war die Band nur circa von 1982 bis 1984 (und nochmal kurz um 1990 herum), doch der Name ist in Erinnerung geblieben, nicht zuletzt durch solch prägnante (und sinnfreie) Textzeilen wie „Alkoholsteuer, das Bier ist uns zu teuer“ (aus „Alkoholsteuer“), „Lasst uns froh und nicht mehr nüchtern sein“ („Knecht Ruprecht“) oder „Wir trinken das schäumende Bier und scheißen dem Wirt auf die Theke, schenket ein [...], wir wollen immer besoffen sein“ (aus „Das schäumende Bier“).

Dagegen waren (und sind) PÖBEL & GESOCKS, KASSIERER und LOKALMATADORE beinahe schon subtil. Im jugendlichen Überschwang grölte der Vierer aus der Mauerstadt seine Texte im Berlin der frühen Achtziger, veröffentlichten auf den Samplern „Ein Vollrausch in Stereo – 20 schäumende Stimmungshits“ und „Keine Experimente“, 1982 das Split-Tape mit FRAU SUURBIER und 1984 erschien die „Scheissegal“-7“-EP (2012 Rerelease auf Rotten Totten).

Nun wurde alles zusammen auf eine LP gepresst und von Ralf Rexin veröffentlicht – jenem Mann, dem man vom legendären Berliner „Schokoladen“ kennt und der damals auf Love And Pils 7“ und Tape rausgebracht hatte.

D.T.J. waren Fun-Punk, bevor der so hieß, sie waren stumpf, aber lustig, und ich behaupte, wenn jemand coole D.T.J.-Shirtmotive entwerfen würde, wären die ein Verkaufshit – bei Menschen, die von der Band noch nie gehört haben.

Also besser bleiben lassen ... Kommt mit Textblatt und dem Reprint eines Konzertplakats von 1984.