ETERNAL TAPESTRY

Wild Strawberries

Auf ihren bisherigen Veröffentlichungen, die neben Thrill Jockey auch bei obskureren Kleinstlabels erschienen, zum Teil nur auf Audiokassette, hatte sich diese Band aus Portland nicht gerade als Modernisten in Sachen Psychedelic Rock hervorgetan.

Der instrumentale Improvisationsrock von ETERNAL TAPESTRY war dabei fest verankert in den Seventies und zitierte den Krautrock dieser Zeit in Gestalt von ASH RA TEMPEL ebenso wie die britischen Psychedelic-Pioniere PINK FLOYD, alles versehen mit hübschem Retro-Feeling und jeder Menge bewusstseinserweiternder Momente.

Mit ihrer neuen Platte „Wild Strawberries“ lehnen sich ETERNAL TAPESTRY diesmal ganz entspannt zurück und verzichten auf irgendwelche exzessiven Ausbrüche. Stattdessen entwickelt sich die Sorte von Psychedelic-Drone, der auch mal in langweiliges beziehungsweise nerviges Gedudel abdriften kann.

Bei ETERNAL TAPESTRY entwickelt sich das aber zu einer durchgängig sehr schönen impressionistischen Sound-Collage (deren Songs alle Pflanzennamen tragen), in Spielfilmlänge, die von außerordentlicher Virtuosität gekennzeichnet ist.

Nach dem transzendentalen musikalischen Overkill dieser kosmischen Kuriere muss man sich erst mal zurück in die Wirklichkeit kämpfen, was wirklich nicht leicht fällt.