KEINE ZÄHNE IM MAUL ABER LA PALOMA PFEIFEN

Die Biellmann-Pirouette

Sie verkaufen dir ein X für ein RachUt! Auf seinem neuen Album „Die Biellmann-Pirouette“ verfeinert der Kieler Dreier seine bewährte Mischung aus Gitarren und Fieps-Synthies, Knurrigkeit und Melancholie.

Insgesamt klingt das zweite Album auf Broken Silence Records dabei etwas glatter produziert. Die charmante Ruppigkeit der Vorgängerscheiben vermisst man aber nur kurz, denn KEINE ZÄHNE IM MAUIL ABER LA PALOMA PFEIFEN spielen ihre Stärken noch gezielter aus.

Steffen Frahms melodieseliger Gesang in „60 Watt Sonne“ dürfte Indie-Freunde erfreuen, es folgt „Akkorde ermorden“ mit Jochen Gädes bissigem Vortrag, der die Jens Rachut-Fraktion aufhorchen lassen sollte.

„Ein X für ein U“ rechnet mit der Musiklandschaft ab, das abschließende „Notizen aus der Provinz“ collagiert gekonnt Floskeln aus der Landadoleszenz zum ungewohnt post-rockigen Hintergrund.

Sowieso: Kleingarten, Kegelbahn, das Schwarze-Vanille-Eis bei Giovanni’s – das Gefangensein in den alltäglichen Spießigkeiten ist immer wieder Thema. Neben den neun neuen Titeln haben es auch drei neu aufgenommene Stücke der selbstproduzierten Demos auf das Album geschafft, so kommen Vinyl-only-Freunde nun auch in den Genuss des grandiosen „Halbe Stadt von unten“.

Dufte, runde Sache, diese Pirouette!