LOS TONES

Psychotropic

Die vier Sydneysiders haben nicht nur mich mit ihren Singledebüt und dessen brillanten Sixties-Garagerock in „Teenage Shutdown“-Couleur aus den Socken gehauen, das so klang, als sei es auf keinen Fall später als 1968 eingespielt worden.

Hat man dieses Kaliber als Maßstab für ihr erstes Album angesetzt, wird man enttäuscht: statt des manischen Teenpunk-Lamentos erwartet einen auf „Psychotropic“ ein psychedelischer Kellersound, der von Bands wie ihren Landsleuten KING GIZZARD & THE LIZARD WIZARD, FROWNING CLOUDS, STRAIGHT ARROWS, DRUNK MUMS et al.

schon hinreichend hofiert wird. Nicht dass wir uns falsch verstehen: LOS TONES fabrizieren einen oldschooligen, halluzinogen Acid-Surfrock, dessen Qualität genannten Bands und Genre-Autoritäten wie den ALLAH-LAS oder THEE OH SEES durchaus das Wasser reichen kann, nur wird dieses Metier schon zu Genüge abgegrast: Brutzelnde Tieftöner im Zusammenspiel mit klirrenden Gitarren und überdrehten Vocals, etwas derangierter Rhythmik und verhallten Chören – die alte Leier eben.

Da lege ich auch weiterhin lieber die wesentlich organischere, dynamischere Single auf.