MARS NEEDS WOMEN

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Kaum ist das Stewardessen-Gesäusel vom Intro verklungen, geht es in die Vollen: Die Damen in den selbstgeschneiderten Weltraumanzügen preschen mit einer kraftvollen Version der TEMPTATIONS-Nummer „Get ready“ voran, und was folgt, ist ein charmanter Mix aus Country, Soul und Rock’n’Roll, den man in solcher Qualität zuletzt allenfalls von den DETROIT COBRAS zu hören bekam.

Die Cobras allerdings waren eine reine Covertruppe, MARS NEEDS WOMEN aber schreiben den Löwenanteil ihrer Songs selbst. Die Musikerinnen in den silberfarbenen Bühnenkostümen agieren auch mit hinreichend Spielfreude und massig Talent, sind sie doch bereits seit gut zwanzig Jahren im Geschäft.

2/5 der Nineties-Girl-Beat-Combo DIE BRAUT HAUT INS AUGE, zwei HOODOO GIRLS und einer der SINALCO BUMS haben eine zauberhafte Debütscheibe einer Band mit beklopptem Namen, benannt nach einem beknackten Film, eingespielt.

Bassistin Petra Delvin begleitet seit einiger Zeit Bela B als Co-Sängerin, und dem Chef gefielen MNW wohl so gut, dass er einige Scheine für einen luxuriösen Plattenvertrag auf seinem Label B-Sploitation locker machte.

Völlig zu Recht, denn eine so feine Scheibe verdient Gehör und den Zugang zu großen Käuferschichten, was sie ohne „Vitamin B“ vermutlich nicht bekäme.