SCREAMING FEMALES

Rose Mountain

Es scheint, als seien die SCREAMING FEMALES irgendwann Anfang der Neunziger eingefroren und zehn Jahre später wieder aufgetaut worden, um mit ihrem mal krachigen, mal melancholischen Indierock genau da weiterzumachen, wo sie bei ihrer Konservierung aufgehört haben.

Angefangen bei den (eigentlich nicht vorhandenen) Frisuren und den Ich-zieh-an-was-aus-dem-Kleiderschrank-fällt-Outfits bis hin zu den teilweise sehr verschachtelten Songs, die erst gar nicht so tun, als ob sie einem beim ersten Anhören gefallen wollen, wirken sie anrührend altmodisch.

Aber irgendwie macht auch gerade das ihren Charme aus. Marissa Paternosters markante Stimme, die manchmal an Courtney Love oder Patti Smith erinnert, beherrscht autokratisch die Songs auf „Rose Mountain“, was einerseits etwas gewöhnungsbedürftig ist, andererseits aber einen enormen Wiedererkennungswert hat.

In ihrer amerikanischen Heimat tourt sich das Trio seit nun mehr als zehn Jahren erfolgreich den Arsch ab, das Vorgängeralbum „Castle Rock“ hat es 2010 in die Rolling Stone-„Platten des Jahres“ geschafft, und Fräulein Paternoster zählt zu den besten Gitarristinnen auf dieser Erde.

„Rose Mountain“ trägt auf jeden Fall dazu bei, diesen Erfolg zu festigen.