BARB WIRE DOLLS

Svenja Block

Auf wenige Bands traf zuletzt der Begriff „Hype“ so zu, wie auf die BARB WIRE DOLLS. Und bei wenigen Bands resultierte dieser Hype neben der Musik vor allem daraus, dass sich die Musiker selber bei jeder Gelegenheit ins Gespräch brachten: täglich mehrfach in sozialen Netzwerken.

Und allabendlich bei Konzerten. Die griechischen Punks, die irgendwann in Los Angeles gestrandet waren, tourten und spielten sich zwei Jahre lang in den USA und Europa den Hintern ab. Sie machten von sich Reden.

Und sie redeten mit jedem und ließen alle, die kamen, teilhaben an ihrem Mix aus D.I.Y., Revolution und Bühnenshow-Wahnsinn. Und genau darum geht es in „Destination Punk“: das Teilhabenlassen.

Denn dieses Buch ist eines, das in erster Linie mit Fotos arbeitet. Die Berliner Fotografin Svenja Block hat sie zusammengetragen, als sie die BARB WIRE DOLLS durch Europa begleitete und ablichtete.

Und ihr ist dabei gelungen, was einem Fotografen im besten Falle gelingen kann: Sie fing die Atmosphäre, die die Band um die charismatisch Frontfrau Isis Queen bei ihren Auftritten erzeugt, in Schwarzweißbildern authentisch ein.

Der Exzess springt den Betrachter geradezu an: Musiker und Fans schwitzen. Sie fallen sich in die Arme und übereinander. Isis wälzt sich und rollt über den Bühnenboden und schreit und krakeelt ins Mikrofon.

„Destination Punk“ ist die Ästhetik der Bewegung und die Spannung der aufrüttelnden Musik im Bild. Als Bonbon befinden sich neben den Fotos Aussagen von Musikern, Labelbetreibern, Journalisten und Fanzine-Machern (Ja, auch das Ox ist vertreten), in denen die Band bewertet und eingeordnet wird in den Punkrock-Kontext.

Ein Bildband, der sich Musik beispielhaft nähert.