ARTHUR

Dreams And Images

Es ist einfach schade, dass Arthur Lee Harper, auf dem Cover seiner ersten von zwei LPs nur beim Vornamen genannt, nicht ein wenig mehr Erfolg vergönnt war. Die Grundlagen waren da: Talent, Connections, Aussehen, Attitüde.

Mit seinem blumigen, introspektiven Psych-Folk stand der Barde 1969 auf Augenhöhe mit seinem Namensvetter Arthur Lee von LOVE, seine zarte Stimme klingt bisweilen wie eine Mischung aus Lee und Beach Boy Carl Wilson.

Arthur bewohnte ein Studentenwohnheim mit Mark Lindsay Buckingham und BEACH BOYS-Co-Texter Steven Kalinich, und es war wohl diese Konstellation von Freunden, die ihm die Aufmerksamkeit eines weiteren Lees, nämlich Szene-Impresario und Hitproduzent Lee Hazelwood einbrachte.

Dieser verschaffte Arthur dann flugs einen Vertrag auf seinem LHI-Label, und schickte ihn mit Arrangeur Don Randi ins Studio. Heraus kamen zwölf bittersüße, anglophile Folk-Nummern, die dem verhuschten Sound Nick Drakes näher stehen als dem sonnigen Westcoast-Hippiesound ihrer Zeit.

Ein zweites Album nahm Artur dann noch Ende 1970 auf, dann war Schluss mit Showgeschäft, er begann eine Karriere als Raketentechniker, sattelte später auf Sonderpädagogik um und musizierte bis zu seinem Tod 2002 nur noch im Kreise seiner Kirchengemeinde.

Umso schöner, dass diese wirklich tiefgründige emotionelle Folk-Psychedelia-Scheibe nun noch eine zweite Chance bekommt.