CHARLATANS

Modern Nature

OASIS? Kommen sie zurück oder doch nicht? BLUR, nach zwölf Jahren ein neues Album? Große Aufreger. Da übersieht man schnell die Bands, die immer da waren und jenseits der großen Hypes alle paar Jahre ein neues Album machen.

THE CHARLATANS sind so eine Band, gründeten sich Ende der Achtziger, wurden dann der Madchester-Szene zugerechnet wurden und feierten Mitte der Neunziger im allgemeinen Britpop-Wahn ihre größten Erfolge.

Wirklich ruhig wurde es um die Band nie, aber seit Britpop nicht mehr der wichtigste Musikexport der Insel ist, ist es auch um eine Band wie die CHARLATANS stiller geworden, die zudem immer schon einen Hang zum eher eklektischen Pop-Song hatten.

Markant der Orgelsound, prägnant der Beat, typisch der Gesang von Tim Burgess – auch „Modern Nature“ weist alle Trademarks auf, ist aber weniger ein Album voller Chart-Smasher als eher ein relaxtes Werk zur Untermalung eines opulenten sonntäglichen Frühstücks: fröhliche, sonnige, aber nie belanglose, wundervoll groovende Songs.

Was fast schon verwundert, musste die Band doch nach dem Release des Vorgängers „Who We Touch“ (2010) die Krebsdiagnose ihres Drummers Jon Brookes und 2013 dann dessen Tod verkraften. „Modern Nature“, das zwölfte Album der Band, entstand mit drei Gastschlagzeugern und ist einerseits begeisternd in seiner schlichten Entspanntheit, andererseits der beruhigende Beweis, dass Burgess und Co.

weiterzumachen gedenken.