KRILL

A Distant Fist Unclenching

Das Erste, was mir bei KRILL auffällt, ist der Gesang. Negativ? Positiv? Er wird polarisieren, aber ich mag ihn. Das mag vielleicht daran liegen, dass er dem Sound von KRILL etwas Theatralisches verleiht.

Ich fühle mich an die von mir sehr geschätzten SHUDDER TO THINK erinnert, deren Musik heute noch ihren unverwechselbaren Charme hat. Aber auch Tim Kinsella (CAP’N JAZZ, JOAN OF ARC, OWLS) darf als Referenz herhalten.

Von den Songstrukturen kommen mir Erinnerungen an spätere Bands auf Dischord wie Q AND NOT U oder FARAQUET in den Sinn. Der Rhythmus und die Tempowechsel stehen im Vordergrund. In Zeiten, in denen der Begriff „Indie“ inflationär für jede zweite Hochglanzband, die ihr Debüt auf einem Majorlabel veröffentlicht, verwendet wird, ist es erfrischend, ein Album wie „A Distant Fist Unclenching“ in den Händen zu halten.

Keine Streicher, keine Keyboards, kein Cello, keine Geigen, kein Schnickschnack. Gitarre, Bass und Schlagzeug reichen für die neun Stücke, denen es an Höhepunkten nicht mangelt, vollkommen aus.

KRILL werden vermutlich nicht die neuen ARCADE FIRE, aber damit kann ich sehr gut leben.