MOJO JUJU & THE SNAKE OIL MERCHANTS

Anthology

Seit gut drei Jahren wandelt Mojo Juju auf Solopfaden, die charismatische, energiegeladene Australierin überzeugte zuletzt mit einer lupenreinen Rockabilly-Single, so direkt wie charmant. Mit ihrer „alten“ Band, den SNAKE OIL MERCHANTS, spielte sie zuvor lange Jahre düsteren, aber unglaublich seelenvollen Neo-Swing mit Gypsy-Jazz-Tendenzen, dem Django Reinhard so nahe steht wie Billie Holiday.

Das einsame Musette-Akkordeon spielt eine nicht zu unterschätzende Rolle für den Sound der australischen Combo, doch die wirklichen Trumpfkarten spielt die lakonisch gezogene Posaune aus.

Das ergibt dann, wie beim leidenschaftlichen Punk-Tango „My home“, eine magnetisierende Wirkung, ein Sound, dem man sich schwerlich entziehen kann. Im letzten Drittel der CD ist das Tempo dann deutlich reduziert, langsame Pianoblues-Nummern bestimmen das Bild, Miss Juju kann ihre Nina Simone-Obsession ausleben, ohne dass den Songs die Puste ausgeht.

Die „Anthology“ fasst Songs der ersten beiden SNAKE OIL MERCHANTS-Alben und Singles zusammen und sind außerhalb Australiens bislang unveröffentlicht. Sechs Songs sind übrigens im Kinofilm „Beste Freunde“ zu hören, so dass diese Platte ein inoffizieller Soundtrack ist.