NOISE

s/t

Wenn das Label schreibt: „THE NOISE ziehen ihre musikalischen Einflüsse aus den überfüllten und extrem lauten Straßen New Yorks“, dann kann ich dem nur zustimmen, muss allerdings auch eingestehen, dass ich dann wohl zu jenem Klientel zähle, dem dieser Krawall gehörig die Nerven strapaziert, das für jene großstädtische Unruhe bei vierzig Grad im Schatten, eingehüllt in den sanften Duft des mittäglichen Smogs nicht geeignet ist und lieber entspannt ein Vanilleeis lutscht.

Hatte ich THE NOISE angesichts ihrer Debütsingle noch gewisse Qualitäten attestiert, so fiel es mir auf Albumlänge bereits deutlich schwerer, diese im Soli-gespickten Noiserock der alteingesessenen New Yorker zu entdecken.

Zwar flammte gelegentlich ein Hauch der Hoffnung auf, wenn Arthur King seine stimmlichen Qualitäten, als ehemaliger MISFITS-Drummer, in Richtung seines Ex-Vorgesetzten einsetzte oder kurz Iggy mit seinen STOOGES und Wayne Kramer im Schlepptau um die Ecke schielte, doch jene Momentaufnahmen machten es nur bedingt leichter, dem Treiben der Band bis zum Ende dieses Albums zu folgen.

Sucht die Schuld bei meiner zu kurz gefassten Aufmerksamkeitsspanne, dem mangelnden Kunstverständnis oder dem kindlichen Wunsch nach Eingängigkeit oder zumindest schräger Weirdness von Songs im Allgemeinen, doch ebenso wenig wie SONIC YOUTH werden THE NOISE in naher Zukunft zu meinen Favoriten zählen.