NORMAHL

Friede den Hütten – Krieg den Palästen

Von „Pop-Titanen, Punk-Giganten, Stubenältesten und Deutschrock-Größen“ kann man alles nehmen, weil es außerhalb der werberelevanten Zielgruppe keinerlei Bedeutung hat. Wenn die erste Platte der Winnender Band nach über zehn Jahren (huch, schon so lange her? Kinder, wie die Zeit vergeht!) als „Rückkehr der Punk-Giganten“ vermarktet wird, obwohl es nach gut produziertem Deutschrock klingt, der den TOTEN HOSEN nicht unähnlich ist, dann sei’s drum.

Zwölf Stücke, davon sechs Coverversionen (Georg Kreisler, Joe Dassin, Urpunk Reinhard Mey, Hazy Osterwald, Hannes Wader), die den Rest sorgfältig einbetten. Wart mal, habe ich das richtig verstanden? Nach zehn Jahren nur sechs eigene Stücke? Da ist aber jemand kreativ.

Wer sich Platten aufgrund von Empfehlungen in Fachzeitschriften wie Zeit, Spiegel oder TV Spielfilm zulegt, oder NORMAHL 2015 weiterhin für essentiell hält, wird seiner stolzen Sammlung eine weitere Scheibe hinzufügen können.

Wer gut produzierten Deutschrock hören will, der kann seine Zurückhaltung ebenfalls aufgeben und sich mit der Anschaffung eines Zweittonträgers auseinandersetzen. Wer allerdings nach neuer, aufregender (Punk-)Musik sucht, hat leider Pech gehabt.

Pluspunkte: Die Bilder im Booklet sind witzig, und weh tut das auch keinem, habe sie beim Staubsaugen das zweite Mal problemlos komplett durchgehört.