UNWED

Raise The Kids

Eine Band ist nicht automatisch cool, weil Mitglieder aus coolen Bands mitwirken. UNWED sind so ein Fall. Jason Black von HOT WATER MUSIC und Jeff Gensterblum von SMALL BROWN BIKE sind bei UNWED sicher die prominentesten Mitglieder.

Der Sound von deren ersten Album erinnert am ehesten an die späten HWM. Doch ist es nicht ein rauhbeiniger Chuck Ragan-Klon, sondern die ehemalige HWM-Tourmanagerin Neltie, die hier den Gesang übernimmt.

Und an diesem werden sich mit großer Wahrscheinlichkeit die Geister scheiden. So richtig will er nicht zum teilweise heftig groovenden Bandsound passen. Dafür ist Nelties Stimmchen viel zu schwach, säuselt teilweise wahnsinnig orientierungslos und ist oft zu leise abgemischt.

Bei ein paar Songs geht diese gewöhnungsbedürftige Kombination allerdings voll auf, wie beim Titelsong, dem ausgekoppelten „Weapons“ oder bei „New skin“. Dort offenbart sich das eigentliche Potenzial von UNWED.

Und auch Blacks Bassspiel ist wie gewohnt klasse (und insgesamt verspielter als auf HWMs letzter Platte). Wer von den Genrefans möchte, darf eine neue Facette von grungigem Hardcore inspiriertem Post-Irgendwas entdecken.

Den anderen wird es vermutlich zu sehr nach der Feierabend-Alternative-Band aus dem benachbarten Proberaum klingen.