VERLORENE JUNGS

s/t

Epigonen von Bands wie MUFF POTTER oder BOXHAMSTERS gibt es ganz sicher schon genug. Die meisten von ihnen sind schlecht. Punkt. Pause. Und jetzt klingen plötzlich auch VERLORENE JUNGS aus Düsseldorf auffällig nach diesen großen Originalen des neueren deutschsprachigen Punks.

Pünktchen. Pünktchen. Pünktchen. Aber dann hört man genau hin und merkt, dass diese Platte begeistert und jetzt schon zu den Überraschungen des Jahres gehört. „Verlorene Jungs“ ist nämlich das Dokument eines Reifeprozesses, der beeindruckend gut gelungen ist.

Anders gesagt: Noch nicht einmal die BROILERS haben es seinerzeit geschafft, so gekonnt den Oi!-Punk aus ihrer Musik zu tilgen, wie Sänger Schwefel und seine Bandkollegen das mit diesem Album schaffen.

VERLORENE JUNGS, gegründet 1996, haben sich mit ihrer achten Platte in neue, zeitgemäße Punk-Gefilde katapultiert, ohne sich dabei der Lächerlichkeit preiszugeben. Sie verknüpfen dunkel-melancholische Texte, die manchmal zwar ein wenig zu sehr nach Tiefgang ringen, aber nie ins Platte abdriften, mit Punk der Marke Indierock, der hymnisch und zwingend daherkommt.

„Verlorene Jungs“ klingt ganz und gar nicht nach Musikern, die den Glauben an ihre Sache und sich selbst verloren haben. Es klingt nach einer Band, die reif ist für die Zukunft. Eine Zukunft, die sie mit breiten, offenen Armen empfängt und dabei ruft: „Wenn ihr wollt, gehöre ich euch!“