LEVELLERS

A Curious Life. The Story Of The Levellers And 25 Years Of Subsidised Dysfunctionality

Die Minuspunkte zuerst: wie soll ich eine Veröffentlichung besprechen, bei der DVD das komplette Bonusmaterial fehlt und das dazugehörige Live-Album erst gar nicht mitgeschickt wurde? Irgendwie nervt das! Widmen wir uns also lieber dem, worum es hier wirklich geht, der 25-jährigen Geschichte der Anarcho-Folk-Punks aus Brighton.

Erzählt wird diese, indem wir deren exzentrischen Bassisten Jeremy Cunningham, Whiskey-Liebhaber, Maler und chaotischer Bandarchivar, begleiten. Es versteht sich von selbst, dass bei einem Kollektiv den LEVELLERS auch alle anderen zu Wort kommen.

Der Rest der Band, ehemalige Mitglieder, Label, Manager, Booker, Jeremys Eltern und der Initiator des Glastonbury Festivals, der vor 80.000 Fans als Fotze bezeichnet wurde – festgehalten von Tante BBCs Kamera.

Außerdem jede Menge interessante Live-Fetzen. Vieles über die Bandchemie, darunter auch Schmerzhaftes, wie die lange verheimlichte Heroinsucht von Jeremy und die Spätschäden, unter denen er bis heute leidet.

Auch die Alkoholprobleme und Drogeneskapaden seiner Bandkollegen werden nicht ausgespart. Wäre da also nicht die unvollständige Promoversion gewesen, der hervorragende Dokumentarfilm von Dunstan Bruce hätte womöglich die volle Punktzahl erreicht.

So klappt es leider nicht ganz. Egal, die Geschichte der LEVELLERS erzählt ja auch von ihren jahrelangen Kampf mit der Musikpresse und ihrem ungebrochenen Willen, es aus eigener Kraft zu schaffen.

Sieben Goldene Schallplatten in Folge geben der Band und ihrem Team recht. Meine Meinung ist hier sowieso nicht ausschlaggebend, sonst bestünde glatt das Risiko, dass Jeremy mir ebenfalls einen Kackhaufen mit der Post schickt!