CALEXICO

Edge Of The Sun

Die kultische Verehrung, die CALEXICO bei jeder neuen Veröffentlichung entgegengebracht wurde, hat sich mir anhand der jeweiligen Platten nie erschlossen. Und so war „Algiers“, das letzte Album der ehemaligen GIANT SAND-Mitstreiter Joey Burns und John Convertino, vor allem die gewohnte Enttäuschung auf hohem Niveau.

Denn neben einigen wirklich großartigen Songs – die es eigentlich immer bei CALEXICO gibt – entpuppte sich der größte Teil des Materials wie so oft als stilistischer Bauchladen ohne Tiefgang.

Vor allem mit ihren lahmen Tex-Mex-Nummern rauben Burns und Convertino einem meist den letzten Nerv. Von denen gibt es auch auf „Edge Of The Sun“ wieder einige, die fügen sich aber besser in die Gesamtheit der Songs ein, und besitzen zudem noch einen räudigen Italowestern-Charme.

Und auch wenn gleich der Opener „Falling from the sky“ einer dieser unwiderstehlichen poppigen CALEXICO-Hits ist, klingen Burns und Convertino zur Abwechslung mal wieder nach einer echten Americana/Alternative Country-Band und nicht nach irgendwelcher seichter Radiobeschallung.

Die stilistische Vielseitigkeit von „Edge Of The Sun“ macht es einem zwar im ersten Moment nicht ganz leicht, das Album widerstandslos ins Herz zu schließen, aber die songwriterische Klasse von CALEXICO kommt hier letztendlich deutlich überzeugender zum Ausdruck, als es bei vielen ihrer bisherigen Platten der Fall war.