RAZOR

Shotgun Justice

Hinter RAZOR verbirgt sich eine 1984 gegründete Thrash-Metal-Band aus Ontario, Kanada, deren letzte drei Alben vor der Auflösung 1992 hier wiederveröffentlicht werden. Auf „Violent Restitution“ von ’88 klingt die Band dabei letztlich auch genau so, wie man es für diese Zeit erwartet, das heißt die Songs sind eher simpel gehalten und beschränken sich auf das Wesentliche: Schnelle Riffs, Uffta-Uffta-Beats und leicht mit Hall unterlegter Gesang, der manchmal ein wenig so klingt, wie ein bellender Hund.

Außerdem sind die Fotos der Bandmitglieder auf dem Innencover zum Schießen. Mehr Klischee geht gar nicht. Insgesamt ein zwar gutes, aber unspektakuläres Album. Erst mit „Shotgun Justice“ von ’90 und einem erfolgten Wechsel am Mikro ließ die Band dann doch aufhorchen.

Hier wird sich sehr kraftvoll durch die Songs geprügelt, die mitunter sogar einen leicht modernen Anstrich haben, der auch heute, ganze 25 Jahre später, eine gute Figur abgeben würde. Man stelle sich einfach eine Mischung der „Big 3“ des deutschen Thrash Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger vor.

Insbesondere der Gesang klingt mitunter sehr nach einer Kombination aus Schmier von DESTRUCTION und Mille von KREATOR. Mit „In protest“, dem Opener des ’91er Albums „Open Hostility“, ließen RAZOR dann durchblicken, dass ihnen offenbar auch PANTERA ganz gut gefielen, denn ein Riff dieses Songs könnte so auch auf „Cowboys From Hell“ gepasst haben.

Zudem wird oft einem Dimebag Darrel nicht ganz unähnlich soliert. Davon abgesehen bleibt es im weiteren Verlauf aber bei klassischem Thrash Metal, der, wie bereits erwähnt, auch heute noch seine Freunde finden dürfte.

Aufgewertet wurden diese Rereleases mit diversen bisher unveröffentlichten Tracks, Instrumental- und Demoversionen sowie dem einen oder anderen Live-Mitschnitt. Kann man sich ruhig ins Regal stellen.