TAU CROSS

s/t

Ich lasse die Katze direkt zu Beginn aus dem Sack: Ich habe selten ein stärkeres Album gehört als dieses. TAU CROSS klingen so, wie AMEBIX es auf ihrem 2011er Comeback „Sonic Mass“ gern geklungen hätten.

Von den PR-Heinis als neue Supergroup geadelt, werden Rob Miller (AMEBIX), Michel Langevin (VOIVOD), John Greenslit (MISERY) und Andy Lefton (WAR//PLAGUE) diesem Werbeversprechen tatsächlich gerecht.

Das Opener-Doppel „Lazarus“ und „Fire in the sky“ ist klassischer AMEBIX-Crust mit sphärischen Keyboardteppichen, das folgende „Stonecracker“ nach „Fallen from grace“ vom 1987er AMEBIX-Album „Monolith“ der wahrscheinlich zweitschnellste Song, den Rob Miller jemals gesungen hat, und eine wahrhaft erbarmungslose Walze.

In der Mitte des Albums kehrt mit dem epischen „We control the fear“ erstmals etwas Ruhe ein und lässt an selige FIELDS OF THE NEPHILIM denken. In diesem Moment glaubst du, besser kann es gar nicht mehr werden, doch weit gefehlt: „You people“ und „Prison“ lassen dich ob ihrer songwriterischen Perfektion nahezu verrückt werden, im weiteren Verlauf macht dich „The lie“ endgültig wahnsinnig vor Glück.

Mindestens ebenso beeindruckend wie die Songwriting-Qualität und die einzigartigen Melodiebögen von Miller ist die klare, druckvolle Produktion von James Adams, die auch kleinste Details perfekt in Szene setzt.

Kurz: Ein Album ohne einen einzigen Funken Durchschnittlichkeit. Wenn die Band tatsächlich mehr als ein Projekt ist, was mir Rob im Interview für die kommende Ausgabe bereits zugesichert hat, dann ist diese Platte ein Versprechen auf eine große Zukunft.

Wer in der Vergangenheit AMEBIX gesagt hat, muss nun TAU CROSS sagen.