ALGIERS

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Franklin James Fisher ist der Kopf dieses Trios, einer, der singt und zig Instrumente beherrscht: Gitarre, Schlagzeug, alles mit Tasten, Cello. Aus Atlanta, GA im tiefen Süden der USA stammt er, lebt aber in London, wie seine Mitmusiker Ryan Mahan und Lee Tesche.

Und ALGIERS, benannt nach der Hauptstadt von Algerien, sind eine außergewöhnliche Band, die mich an den eigenwilligen Soul von THE THE erinnert, an Ian Svenonius’ Gehversuche auf diesem Gebiet, vor allem aber an FUTURE ISLANDS.

Aber auch der düstere, kaputte Gospel-Blues von Nick Cave blitzt bisweilen auf, und es ist der eigenwillige Mix aus elektronischen, noisigen Goth-Elementen, Soul-Groove und wuchtigen Gitarren sowie viel Percussion, der das ALGIERS-Debüt zu so einem wilden, spannenden Album macht.

Denn mal ehrlich, wie oft hat man denn bei einer Band noch den Eindruck, wirklich etwas Neues, Spannendes geboten zu bekommen, eine für sich genommen originär neue Klangfarbe? ALGIERS, die 2007 bereits gegründet wurden, aber erst 2012 eine erste Single veröffentlichten, sind spannend, laut und herausfordernd, schon bei der Studioaufnahme gewinnt man den Eindruck, dass Fisher ein enorm aus sich herausgehender Frontmann ist, und auch politisch sind ALGIERS klar positioniert, berufen sich auf die Protestkultur der Sechziger, schmücken ihr Booklet mit Standfotos aus dem Film „Black Panters“ der französischen Avantgarde-Regisseurin Agnès Varda.