GOOD LIFE

Everybody’s Coming Down

Tim Kasher ist neben seinem Jugendfreund Conor Oberst und dessen verschiedenen Musikprojekten das zweite dauerhafte musikalische Rückgrat von dessen Saddle Creek-Label. Die beiden verbindet eine kaum zu bändigende Kreativität, eine Band – ein Projekt alleine genügte nie, um all die Ideen umzusetzen.

Bei Kasher stand lange Zeit CURSIVE im Vordergrund, zuletzt veröffentlichten diese 2012 „I Am Gemini“, und THE GOOD LIFE, vor über 15 Jahren als Soloprojekt gegründet, standen im Hintergrund, bereits 2007 erschien „Help Wanted Nights“, dem nun, nach Kashers Soloalbum „Adult Film“ (2013) endlich „Everybody’s Coming Down“ folgt.

Klar, alle Bands/Projekte firmieren aus gutem Grund unter einem anderen Namen, die musikalische Ausrichtung unterscheidet sich, die Beteiligten, und doch: wo Kasher draufsteht, ist auch Kasher drin.

Seine Songwriting-Handschrift, sein Gesang, sein Gitarrenspiel stechen heraus, und zu behaupten, man möge CURSIVE und könne THE GOOD LIFE nicht leiden, oder andersherum, wäre einfach Quatsch.

Speziell bei dem neuen TGL-Album ist das der Fall, mehr als beim Vorgänger steht hier nerdig-verschrobener Indierock im Vordergrund. Eigenwillige, zeitlose Musik, gemischt von John Congleton, funkelnd wie Sonnenlicht auf dem leicht gekräuselten Wasser eines Sees.

Wer immer sich mal in diese Musik verliebt hat, will davon nicht mehr lassen.