NEIL YOUNG & PROMISE OF THE REAL

The Monsanto Years

Während sich andere Rockstars, die auf die siebzig zugehen, entspannt zurücklehnen und die Früchte ihrer Arbeit genießen, hat Neil Young seit 2009 sieben Platten veröffentlicht und sich dabei auch noch als erstaunlich experimentierfreudig erwiesen.

Schon 1979 beim Song „Hey hey, my my (Into the black)“ hieß es bei ihm „It’s better to burn out than to fade away“, und das scheint nicht nur leeres Gerede zu sein, denn Young brennt immer noch für das, was er da seit den Sechzigern tut.

Und auch darüber hinaus haben seine Alben noch Relevanz und Biss, denn Young lässt dabei gerne den Protestler raushängen. In diesem Fall hat er es auf den US-Konzern Monsanto abgesehen, der wegen seines Umgangs mit Gentechnik heftig umstritten ist, sich aber gern als Retter der Menschheit darstellt.

Auch für Young ist Monsanto eher eine Lebensmittel-Vergiftungsmaschinerie, für ihn steht der Konzern stellvertretend im Mittelpunkt einer wütenden Anklage gegen die Verbrechen unserer modernen Gesellschaft.

Dazu hätte eigentlich gut eine donnernde Feedback-Orgie seiner langjährigen Begleitband CRAZY HORSE gepasst, stattdessen heuerte Young die Jungspunde PROMISE OF THE REAL an, mit Willie Nelsons Sohn Lukas an der Gitarre, die ihre Sache aber gut machen.

Dabei kam zwar kein Album mit den „hardest rocking songs Young ever made“ heraus, aber immer noch ein außerordentlich gutes, auch angesichts der Tatsache, dass es sich bereits um das 36. handelt, an dem der Kanadier beteiligt ist.