OISEAUX-TEMPÊTE

Ütopiya?

„Another Sub Rosa Production“, der zweite Release von OISEAUX-TEMPÊTE aus Paris. Pures Understatement. Schon das Cover von „Ütopia?“, diesem Monument aus unprätentiösem Post-Rock, Free Jazz und Krautrock, zielt auf Größe: Ein Schwarzweißfoto eines vor der Küste sinkenden Lastschiffes.

Die uneingeschränkte, instrumentale Liebe zum Detail: Genau acht Takte erklären den Songtitel „Yallah karga (Dance song)“. „Ütopiya/On living“ erreicht mit G.W. Soks Spoken-Word-Gesang die gleiche würdevolle Grandezza wie ENABLERS auf ihrem 2015er-Album „The Rightful Pivot“.

Damit steht er nicht nur den Spoken-Word-Experimentalisten FAREWELL POETRY, zu denen eine Hälfte von OISEAUX-TEMPÊTE zählt, in nichts nach. Sondern er entfacht auch dasselbe Feuer wie seine Achtziger-Jahre-Jazz-Punk-Band THE EX.

„Ütopiya?“ ist sorgfältig zusammengehalten von fatalistischer Dringlichkeit und aufbegehrender Wut: „This earth will grow cold one day ... Like an empty walnut it will roll along in pitch-black space“.

„Soudain le ciel“ türmt sich durch den eindringlichen Basslauf auf und lebt von der Bassklarinette des Neuzugangs Gareth Davis. Zu jeder Sekunde läuft das Album über vor gewaltigen, wundervollen Kompositionen.

Genauer: 4614 Sekunden Genialität!