RADKEY

Dark Black Makeup

Nach einigen Demos, einer Handvoll Kleinformate und einer Live-Platte sowie gefeierten Konzerten schicken sich RADKEY aus St. Joseph, Missouri (nahe Kansas City) an, ihren Geheimtipstatus abzulegen. Die Brüder Isaiah Radke (Bass), Solomon Radke (Drums) und Dee Radke (Gesang, Gitarre) gründeten die Band 2010, werden gemanaget von ihrem Vater Matt, und sind eine der wenigen afro-amerikanischen Punkbands – logisch, dass bei einer solchen Konstellation die Vergleiche zu DEATH und BAD BRAINS auf der Hand zu liegen scheinen, auch wenn sie substanzlos sind.

Dees Stimme erinnert mich immer an die von Glenn Danzig, er hat wie jener eine gewisse Tendenz zum Croonen, auch musikalisch sind einige Nummern (etwa „Best friends“) in ihrer langsamen, bedächtigen Art offensichtlich an DANZIG angelehnt.

Aber auch bei den schnellen Nummern, etwa „Le song“, ist die Danzig-Verbindung evident, klingt diese Nummer speziell doch extrem nach MISFITS. Dennoch, die junge Band als reine Danzig-Verehrer abzutun, ist Unsinn, denn RADKEY haben bei aller Punk-Lastigkeit durchaus mainstreamkompatible Seiten, wie beispielsweise die langsamen, erstaunlich poppigen Songs „Hunger pain“ und das hymnische „Feed my brain“ beweisen.

Und: sie haben irgendwie dieses Rampensau-Mentalität verinnerlicht, wie sie beispielsweise Danko Jones zelebriert. Endlich mal wieder eine spannende junge Band, die aus Bekanntem ihr eigenes, neues Ding macht.

Und erfreulich, dass ihr Debüt von Ross Orton im McCall Sound-Studio im englischen Sheffield nicht glattproduziert wurde, sondern die nötigen Ecken und Kanten aufweist.