SUN KIL MOON

Universal Themes

Mark Kozeleks Solodebüt von 1999, noch zu Lebzeiten seiner alten Band RED HOUSE PAINTERS entstanden, trug den Titel „Rock’n’Roll Singer“ und nicht wenige Leute werden ihre berechtigten Zweifel haben, ob dessen Veröffentlichungen irgendwas mit Rock’n’Roll zu tun haben.

Leicht hatte er es einem schon RED HOUSE PAINTERS-Zeiten nicht gemacht mit seinem elegischen Folkrock, für den man die nötige Geduld aufbringen musste. Auf die RED HOUSE PAINTERS folgte SUN KIL MOON, und man hat das Gefühl, dass Kozeleks songwriterischer Output in den letzen Jahren noch sperriger und abstrakter geworden ist und mehr an der Demontage gewohnter Songstrukturen interessiert ist.

„Universal Themes“ ist schon alleine deshalb recht fordernd, weil Kozelek die acht Songs der Platte auf strapaziöse Länge gedehnt hat und keiner kürzer als sieben Minuten ist. Wie schon auf dem Vorgänger steuert Steve Shelley Drums und Percussion bei, aber im Mittelpunkt steht vor allem Kozeleks spröder Sprechgesang (oft ist das mehr Rappen als Singen) und sein kantiges Gitarrenspiel.

Hier gibt es zwar auch einige erstaunlich rockige und melodische Momente, aber meist besitzen Kozeleks Folk-Songs den Loop-Charakter von frühem Delta Blues, bei dem es mehr um die autobiografischen Geschichten geht, die er zu erzählen hat, als die Musik.

Die großartigen Momente dieser Platte muss man sich deswegen hart erarbeiten, denn die liegen gut verborgen in den vielschichtigen, innovativen Arrangements dieses begnadeten Songwriters.