TITUS ANDRONICUS

The Most Lamentable Tragedy

Ob sich TITUS ANDRONICUS aus Glen Rock, New Jersey bei FUCKED UP angesteckt haben? Nicht weniger als eine „Rock-Oper“ musste es sein, die uns die 2005 gegründete Band nach den Alben „The Airing of Grievances“ (2008), „The Monitor“ (2010) und „Local Business“ (2012) nun in Form der Doppel-CD und Triple-LP „The Most Lamentable Tragedy“ präsentiert.

Von XL Recordings ist die Band mit dem vierten Longplayer zu Merge gewechselt, und so opulent wie der zeitliche Rahmen der 29 Stücke ist auch deren Instrumentierung und Inszenierung ausgefallen.

Der Vergleich zu FUCKED UP kommt auch in dieser Hinsicht nicht von ungefähr, die Band tobt sich stilistisch aus, bleibt aber im Kern die mitreißende Punkband, die sie schon immer war, was feurige, peitschende Nummern wie „Look alive“ oder „The magic morning“ beweisen.

Gelernt habe ich beim Herumsurfen über die Band, dass es tatsächlich eine musikalische Kategorie namens „Heartland Rock“ gibt, in die TITUS ANDRONICUS von manchen einsortiert werden, und die natürlich von Bruce Springsteen, Tom Petty und Bob Seger angeführt wird.

Angesichts der ausgeprägten Springsteen-Verehrung, die T.A. zelebrieren, wenn sie es etwas klassischer und hymnischer und weniger punkig angehen, kann man daran auch nichts aussetzen. Über die Distanz von 100 Minuten schafft es die Band aus New Jersey (natürlich ...), zu keiner Sekunde zu langweilen, die Spannung wird konstant gehalten, und so darf man sich schon fragen, warum ausgerechnet GASLIGHT ANTHEM zu solchen Abräumern wurden, wenn es doch Bands gibt, die das so ähnlich, aber viel spannender und sympathischer machen.