TURNOVER

Peripheral Vision

„I can see you beside me, in my peripheral vision / Always right there, always aware, of this manic depressive condition / There’s a fever burning up in me / I’m tangled up inside a sinking feeling / Slipping out of touch with the controls / It’s all intrapersonal.“ Die ersten zwei titelgebenden Zeilen aus dem vergleichsweise heiteren Schlusstrack „Intrapersonal“ fassen die bedrückende Grundstimmung des neuen TURNOVER-Albums „Peripheral Vision“ schockierend pointiert zusammen.

Dieser Vibe schlägt sich noch offensichtlicher in der Musik nieder. Nach dem straighteren Emo-Pop-Punk-Debüt „Magnolia“ (2013) schließt sich nämlich auch „Peripheral Vision“ der derzeitigen Quiet-is-the-new-loud-Tendenz vieler Rockbands an.

TURNOVER entdecken für sich schwelgerischen Dream-Pop und machen jeden ihre elf Songs zu einer verträumten Angelegenheit, wie sie SEAHAVEN auch gerne kreiert hätten. Mit teils an THE CURE und THE SMITHS erinnernden Momenten erzeugen TURNOVER in Songs wie „New scream“ einen eskapistischen Sog.

Fernab dieser Energie mangelt es „Peripheral Vision“ jedoch an Überraschungsmomenten, bricht kaum aus seiner Monotonie und Seichtheit aus, die Texte sind teils von kitschiger Einfachheit geprägt – während SEE THROUGH DRESSES und TITLE FIGHT durch Shoegaze-Ausflüge und Dynamikspiel lebhafter daherkommen.

Am Ende weiß man nicht, ob der Vierer aus Virginia Beach uns hier mit seichter Unterhaltung oder unterhaltender Seichtheit heimsucht. Ende offen!