ZSA ZSA GABOR’S

Life Kills

Benannt haben sich die Österreicher aus St. Pölten zwar nach einer B-Movie-Ikone, schaffen es aber erfreulicherweise, mehr als ein paar B-Seiten abzuliefern. Ganz im Gegenteil: Diese Platte geht mir richtig gut rein.

Den von der Band angekündigten Glam-Faktor finde ich zwar nicht so recht wieder, aber dafür den versprochenen „Oldschool-Sound der Punkrock-Frühphase“. Besonders der Song „Fuck the media“ spricht mir aus der Seele, besonders die darin enthaltene Auseinandersetzung mit dem Phänomen der Smartphone-Zombie-Kids, die keine Konversation untereinander aufrechterhalten können, ohne alle paar Sekunden auf ihre Displays zu starren.

Ärgerlich, dass diese Lemmingverhalten auch immer wieder auf Punkrock-Konzerten zu beobachten ist. Gerade in unserer Szene sollten wir doch darauf bedacht sein, echte Erlebnisse zu haben, statt in einer gefaketen Sekundär-Welt unterwegs zu sein.

Leider sind nicht alle Texte so gelungen. Besonders das auf Deutsch gesungene „Pflastersteine“ ist eine gruselige, vor Klischees triefende Angelegenheit, die in mir schlimme Erinnerungen an von mir in jugendlicher Verirrung gekaufte Nix-Gut-Records-Billigsampler wachruft.

In Anbetracht der anderen, deutlich gelungeneren Songs sei der Band dieser Ausrutscher aber verziehen.