ALICE COOPER

The Studio Albums 1969-1983

„Wenn Gott das Rote Meer teilen und das Universum erschaffen konnte, dann kann er ja wohl auch Menschen von Alkoholismus befreien.“ Na, von welchem Bewohner der Erdscheibe, der Mitte der Achtziger von „Gott“ persönlich vom Saufen geheilt wurde, stammt dieses kluge Zitat? Von Vincent Damon Furnier natürlich, allgemein unter dem Namen Alice Cooper bekannt, seit er Mitte der Siebziger den Namen seiner bisherigen Band als Künstlername übernahm.

Der Mann, Jahrgang 1948, ist mittlerweile bei Album Nr. 26 angelangt, zuletzt erschien 2011 „Welcome 2 My Nightmare“. Es soll ja Menschen geben, die das Tun des Meisters bis heute mit uneingeschränkter Begeisterung verfolgen, aber dafür muss man dann doch eher eine devote Fan-Natur sein, wohingegen Freunde solider Rockmusik sich auf das Frühwerk beschränken.

Sex, Drugs & Rock’n’Roll mag im Einzelfall zwar ein ungesunder Lebenswandel mit bisweilen dramatischen Folgen sein, in der Regel geht er aber einher mit einem musikhistorisch bedeutsamen kreativen Output – irgendwie bedingt sich das oft wechselseitig, leider.

Entsprechend ist in dieser aus 13 CDs bestehenden Box mit den ersten 13 Alben von ALICE COOPER (Band) und Alice Cooper (Einzelkünstler) das gesamte relevante Werk enthalten. Im Detail sind das die Longplayer „Pretties for You“ (1969), „Easy Action“ (1970), „Love It To Death“ (1971), „Killer“ (1971), „School’s Out“ (1972), „Billion Dollar Babies“ (1973), „Muscle Of Love“ (1973), „Welcome To My Nightmare“ (1975), „Alice Cooper Goes To Hell“ (1976), „Lace And Whiskey“ (1977), „From The Inside“ (1978), „Flush The Fashion“ (1980), „Special Forces“ (1981), „Zipper Catches Skin“ (1982) und „DaDa“ (1983), jeweils in sparsamster Aufmachung mit Reproduktion der Originalcover in Papphülle.

Sind die frühen Platten noch mäßig spannender Psychedelic Rock, arbeitete sich die Band mit jeder weiteren Platte hin zu jenem Glam- und Hard-Rock-Sound, mit man sie/ihn bis heute assoziert: „School’s Out“ von 1972 stellte mit dem ALICE COOPER-Song schlechthin als Opener einen ersten Höhepunkt dar.

Im Laufe der weiteren Siebziger-Alben wurde das Shock-Rock-Image perfektioniert, und wer sich heute in der Rockmusik umschaut, findet allenthalben Zitate aus jenen Platten – speziell TURBONEGRO hatten diesbezüglich viel Spaß.

Wer immer sich zum Budget-Preis mit dem Hauptwerk des Meisters versorgen will, wird mit dieser 13-CD-Box bestens bedient. Linernotes? Fehlen, aber wofür gibt es Wikipedia?