CANYON SPREE

Garden Of Evil

Apocalypse-Pop, Neo-Pagan-Psychedelia, Acid-Western – die Neologismen-begeisterte Fraktion der Musikkritik kann sich am ungewöhnlichen Sound von CANYON SPREE gründlich austoben. Ähnlich geartet wie andere Bands aus dem Garagenmilieu Berlins wie SNØFFELTØFFS, GURR oder THE ANNA THOMPSONS sind CANYON SPREE keine sturen Revivalisten von Sixties-Standards, sondern versuchen, einen souveränen Stil zu entwickeln, in dem Garage, Surf und Psych nur als richtungsweisende Parameter funktionieren.

Dazwischen besetzen CANYON SPREE eine Nische, deren wohl prominenteste Vertreter YUSSUF JERUSALEM sind, und lösen mit „Garden Of Evil“ zahlreiche Assoziationen zum düsteren, okkulten Klangklima aus, das die beiden Alben der Franzosen so virtuos erschaffen haben.

CANYON SPREE erzeugen diesen Sound, der sich an Black Metal und twangigem Reverb-Pop gleichermaßen bedient, jedoch mit einer Nonchalance, die dem Album eine bemerkenswert beruhigende Wirkung verleiht, ohne dass von Schlaftablettigkeit die Rede sein kann.

Dabei entfalten sich eingängige Melodien auf einem spröden Background – Westcoast trifft Desert – und sind mit Texten versehen, die das mythisch-hypnotische Gesamtarrangement der Songs komplettieren.

Das gefällt nicht nur, weil es gut gemacht wird, sondern auch auf die x-te Wiederholung der bekannten Garage-Gemeinplätze verzichtet.