CASPIAN

Dust And Disquiet

In den drei Jahren, die seit dem Release des letzten Albums „Waking Season“ vergangen sind, hatten CASPIAN tragischerweise den Tod von Bassist und Gründungsmitglied Chris Friedrich zu verschmerzen. Berücksichtigt man diese Tatsache, ist es natürlich kein Wunder, dass „Dust And Disquiet“, das fünfte Album der Band, einem derart unter die Haut geht.

Damit meine ich nicht bloß ein paar lieblich flirrende Gitarren und hier und da verträumte Harmonien, wie sie im Post-Rock typisch sind, sondern das Gesamtwerk aus hochemotionaler Rockmusik, welches diese Platte definitiv ist.

Natürlich handelt es sich hierbei noch immer um Post-Rock, allerdings wirken die Strukturen der Songs wesentlich „geschliffener“ als auf früheren Werken. Sich plötzlich auftürmende und alles zerschlagende Gitarrengewalt sucht man vergebens, stattdessen befindet man sich als Hörer irgendwann umgeben von wuchtigen Riffs, ohne dass man den Weg dorthin so wirklich mitbekommen hat, da man sich einfach voll und ganz in den Kompositionen der Band fallen lassen kann.

Eine große Überraschung gibt es mit der mit Vocals versehenen Akustikballade „Run dry“, die ein wenig an eine Mischung aus den Singer/Songwriter-Künsten von Ben Howard und dem TripHop-Geplucker von MASSIVE ATTACK erinnert und einem ob ihrer Schönheit unter Berücksichtigung des tragischen Verlustes der Band fast die Tränen in die Augen treibt.