CHELSEA WOLFE

Abyss

Eine ähnliche Reaktion wie bei Chelsea Wolfe hat seinerzeit (1982) nur die Kollision mit Diamanda Galas und ihren „Litanies Of Satan“ bei mir ausgelöst, mit dem Unterschied, dass ich heute damit umgehen kann.

Unfassbar, dass sich diese Frau von Release zu Release immer noch steigern kann. Pechschwarz und tonnenschwer breitet sich diese Platte im Zimmer aus, gefährlich lauernd und stets bedrohlich, ganz egal wie sehr diese sanfte Stimme gerade haucht, im nächsten Moment schlägt die Stimmung um.

Dann walzt ein riesiger Fleischwolf alles nieder, kratzt, schleift und pulverisiert das letzte bisschen Rest mit einer glühenden Dronewand in seine kleinsten Bestandteile. Hier fügen sich auf wunderbare Weise Elemente der SWANS, SUNN O))) mit der Stimmgewalt von Chelsea zu einem wunderbaren Gesamtbild zusammen, das über zig Farbnuancen verfügt, die allesamt Schwarz in sich tragen.

„Abyss“ funktioniert als Gesamtwerk, das man so nicht an einem Reißbrett konzipieren kann. Für so einen Monolithen muss man in anderen Dimensionen denken und seinen innersten Dämonen freien negativ-kreativen Lauf lassen.

Kein Licht dringt jemals in diese Untiefen vor, die auf der von der Sonne abgewandten Seite des allerletzten Planeten eines sterbenden Sonnensystems liegen. Wer sich beim Anhören darauf einlässt, wird reichlich belohnt.

Wunderschöne Finsternis.