DARK BUDDHA RISING

Inversum

Finnland macht in letzter Zeit mehr wegen des Erstarkens unangenehmer rechtspopulistischer Tendenzen (wie anderswo in Europa leider auch) von sich reden als durch gute Musik. Zu solch finsteren gesellschaftlichen Themen im Land der tausend Seen (nein, nicht Mecklenburg-Vorpommern) passt allerdings gut eine schon seit 2007 aktive Band wie DARK BUDDHA RISING, die man 2014 auf dem Roadburn sehen konnte und deren letzte Platte bei Svart erschien, womit ihre grundsätzliche Einordnung schon mal nicht schwerfällt.

Für ihr aktuelles Album „Inversum“ sind sie jetzt zu Neurot gewechselt, keine unbedingt schlechte Wahl für den schleppenden, schwarzmetallischen und psychedelisch-spacerockigen Doom mit ritueller Dimension der Finnen – zumal man auch schon mit NEUROSIS auf Tour war.

Nur zwei Stücke von epischer Länge gibt es auf „Inversum“ (der Titel spielt offenbar auf irgendwas Okkultistisches an), die mehr wie eine improvisierte Jam-Session anmuten, allerdings ist dabei immer die grundsätzliche Präzision und hohe Konzentration von DARK BUDDHA RISING spürbar.

In der zweiten Hälfte franst das Album allerdings etwas aus, auch wenn „Inversum“ in Sachen dunkler Soundästhetik in diesem Bereich immer überdurchschnittlich bleibt. Auf jeden Fall ein schöner Soundtrack, um dazu das Gesamtwerk von H.P.

Lovecraft durchzuarbeiten, denn auch die Finnen erklimmen hier in gewisser Weise Berge des Wahnsinns.