DREI VOM RHEIN

Francesco

„Jazz ist keine gute Fickmusik“, berichteten seinerzeit die ANGEFAHRENEN SCHULKINDER. Noch schlechteren Sex hat man üblicherweise zur Musik von Frank Zappa. Ob es zu Platten von den DREI VOM RHEIN besser klappt, bleibt noch zu überprüfen.

Fakt ist: Die vier (!) lustigen DREI gibt es seit 1993, dem Jahr, in dem Frank Zappa starb, sie schlängeln sich seither gekonnt zwischen Jazz-, Fusion-, Progressive, Blues- und Wasweißich-Rock durch.

Zwangsläufig musste das bei den Werken Zappas enden. 2009 zollten sie diesem mit „DVR Plays Uncle Frank“ Tribut. Werner Neumann, der Ausnahmegitarrist und Kopf der Band wird seitdem durch den Opladener Pit Hupperten an Gesang und Rhythmusgitarre unterstützt.

Im neuen Line-up entstand die aktuelle Scheibe „Francesco“, eine Art Zwitterwesen. Neben sieben epischen Eigenkompositionen, durchweg im Geiste des Bärtchenträgers, sind da natürlich noch eine ganze Latte Zappa-Songs.

Die Band als schnöde Covertruppe abzutun, würde ihnen aber nicht gerecht. Die Drei zerschlagen vielmehr die ohnehin schon fragilen Grundgerüste der Zappa-Songs und basteln daraus mit atemberaubender Kreativität neue Arrangements, denen sie mit hingebungsvoller Leidenschaft und diebischer Freude ihren eigenen Stempel aufdrücken.

Man muss kein Zappa-Freund sein, um diese Platte zu mögen. Aber dank der eigensinnigen Arrangements, der hohen Virtuosität der Musiker sowie der stets spürbaren Spielfreude ist „Francesco“ zu gleichen Teilen anspruchsvolle Kost und anregendes Vergnügen.