FEHLFARBEN

Über ... Menschen

Wir werden alle nicht jünger. Aber es gibt Menschen, die mit dem Altern besser zurechtkommen als andere. Peter Hein ist auf jeden Fall einer, der über die Jahre immer lässiger und cooler wird. Seit das Düsseldorfer Urgestein seinen Job beim Kopierer-Hersteller Rank Xerox verloren hat, stempeln gehen musste und schließlich nach Wien übersiedelte, sind FEHLFARBEN aktiver als je zuvor.

Während in den Achtzigern schon mal acht Jahre vergehen konnten, bis ein neues Album fertig war, gibt es seit dem Millennium zuverlässig alle zwei, drei Jahre eine neue FEHLFARBEN-Scheibe.

Und dabei kopieren sich die Düsseldorfer weder selbst noch jammern sie alten Zeiten nach. Auf Studioalbum Nummer zehn erweitern FEHLFARBEN ihren Sound um mystisch-knarzige Dubtracks und sogar rätselhafte Reggaeschunkler.

„Sturmwarnung“ oder „Urban Innozenz“ klingen sehr fremdartig und doch vertraut. Zusammengehalten werden alle Songs von den wütend fauchenden Texten von Peter Hein, der immer noch mit Gott und der Welt hadert.

Bestes Beispiel: „Der Mullah vom Bodensee“, der geht fast als Mohammed-Karikatur durch. Menschen unter zwanzig Jahren werden mit dem kantigen Sound von FEHLFARBEN vermutlich nicht viel anfangen können.

Für alle anderen ist es ein schönes Wiedersehen.