JAMES LEG

Below The Belt

Der Mann mit der Hammond-Orgel, dem Rhodes-Piano und der Säuferstimme, der allen dreien außergewöhnliche Klänge entlocken kann, kehrt nach „Solitary Pleasure“ von 2011 mit einem neuen Album zurück, die Kollaboration mit LEFT LANE CRUISER von 2012 mal nicht mitgezählt.

Der Mann heißt eigentlich nicht James Leg sondern John Wesley Myers und ist Teil des Duos BLACK DIAMOND HEAVIES. Wer glaubt, Tom Waits, Screamin’ Jay Hawkins oder BEASTS OF BOURBON-Frontmann Tex Perkins würden kaputt klingen, hat bisher noch nichts von Leg gehört, dessen Gesang wirklich nur noch ein schmerzhaft verzerrtes, kehliges Knurren ist.

Gitarren gibt es auf „Below The Belt“ zwar auch, die sind für Leg aber nicht zwingend nötig, um seinen dreckigen Blues-Garagerock mit dem nötigen Druck und Noise zu versehen. Musikalisch steht Leg dabei sicherlich den traditionelleren Klängen eines Tom Waits näher als den die Genre-Grenzen subversiv einreißenden DIRTBOMBS.

Weniger wichtiger als das Was ist hier aber das Wie, denn „Below The Belt“ wirkt in seiner beseelten Aneignung von Blues, Rock, Garage-Punk und Soul durchweg mitreißend authentisch. Und auch in Sachen Coverversionen beweist Leg wieder Geschmack: war es auf „Solitary Pleasure“ Link Wrays „Fire and brimstone“, nimmt er sich hier „A forest“ von THE CURE an, was dann sogar der heimliche Hit dieser erneut exzellenten Scheibe ist.

Alles alt, und doch irgendwie neu.