MARITIME

Magnetic Bodies/Maps Of Bones

Alte Liebe rostet nicht. Vor gefühlt einer halben Ewigkeit sah ich eine neue, junge Band namens THE PROMISE RING in einem kleinen Jugendzentrum in Essen-Werden, es war ihre erste Europatour. Irgendwas Spezielles hatten sie, gerade ihr Sänger Davey von Bohlen faszinierte durch seine besondere Art zu intonieren, und als dann einige Jahre später der Abschied anstand, fuhr ich weit, um sie noch einmal zu sehen.

Kurz darauf dann ein neues Lebenszeichen von Davey und TPR-Drummer Dan Didier und das Comeback unter dem Namen MARITIME bei leicht veränderter Klangfarbe. Out: der ganze Neunziger-Emo-Restballast.

In: noch mehr gefühlvoller Indierock und – Pop. Auf nunmehr fünf Alben – „Glass Floor“ (2004), „We, The Vehicles“ (2006), „Heresy And The Hotel Choir“ (2007), „Human Hearts“ (2011) und nun „Magnetic Bodies/Maps Of Bones“ (2015) wurde dieses Konzept immer weiter verfeinert und perfektioniert, und auch wenn sich die ganz große Aufregung – alte Liebe eben ...

– nicht mehr einstellen mag, so hat „Magnetic Bodies ...“ doch all die von-Bohlen-Trademarks, die das Leben mit dieser Band so angenehm machen: elegante Melodien, dieser spezielle, markante Gesang, perfektioniertes Songwriting und sorgsame Instrumentierung – und das eine oder andere Highlight, etwa „Satellite love“ oder „Inside out“.

Ich bin und bleibe Fan – wie auch Reimer von ihrem deutschen Label GHvC, das der Band von Anfang an die Treue hält und der von einer „Herzensangelegenheit“ spricht. Besser kann man MARITIME nicht beschreiben.