MAŠINKO

Svugdje Je Doma, Ali Lijepo Je Najljepše

Bei diesem Album fällt es schwer, einen Anfang zu finden, da das Album alle Sinne anspricht. Musikalisch liefern die Kroaten eine astreine Vorstellung ab: erstklassiger Punkrock, der ein wenig vom Streetpunk, ein wenig von kalifornischem Melodycore und ein wenig von Ska beeinflusst ist.

Manchmal erinnern sie mich an LOS FASTIDIOS, wobei die Italiener hinter MAŠINKO zurückstecken müssen. Diese Mischung wird in 15 Songs zu einem hochexplosiven Sprengstoff, der die Gehörgänge ordentlich durchpustet.

Zudem muss ich sagen, dass Kroatisch eine geile Gesangssprache für Punkrock ist ... und einfach mal was anderes. Doch die Platte weiß auch auf der visuellen und haptischen Ebene zu beeindrucken: Das Album springt dem Hörer mit einem orangenen Vinyl entgegen und verlangt direkt nach genauerer Betrachtung des Artwork.

Das Covermotiv an sich ist schon ein urbanes Stillleben, das einer handfesten kunstkritischen Betrachtung standhalten könnte. Aber der Knaller ist ein integriertes Brettspiel, das sich bei genauerer Auseinandersetzung mit der kroatischen Sprache als ein derbes Saufspiel herausstellt.

Auch wenn ich es noch nicht ausprobiert habe, glaube ich, dass dieses Spiel – wie die Musik – einen Abend durchaus exzessiv enden lassen kann und viel Vergnügen bringt. Als Spielfiguren dienen die fünf Bandmitglieder, die in Form von Pins der Platte beiliegen.

Eine Platte nicht nur für Vinylsammler!