OUGHT

Sun Coming Down

Wenn man einen Ausschnitt aus einem Gemälde namens „Men Of No Art“ wählt, könnte das durchaus als Statement verstanden werden. Understatement? Nicht unbedingt, schließlich wird dem Künstler Chyrum Lambert nachgesagt, mit der Spannung zwischen Mustern, Strukturen und präzisen Formen zu spielen.

Das lässt sich übertragen auf die Musik von OUGHT: Verspielt-vielschichtige Gitarrenlagen, oft poppig-melodiös, manchmal punkig-treibend, immer wieder von gezielt platzierten Dissonanzen durchsetzt, tragen einen leicht näseligen Sprechgesang mit sich wiederholenden Gedankenfetzen, mal persönlich, mal gesellschaftskritisch, mal sarkastisch bis unergründlich.

Chaos und Harmonie, das Tal der Tränen und der Himmel liegen hier ganz nah beieinander. Halb voll oder halb leer? Beides irgendwie: „I’m no longer afraid to die / Cause that is all that I have left / Yes! Yes! / And I’m no longer afraid to dance tonight / Cause that is all that I have left / Yes! Yes!“ Die Welt ist scheiße.

Trotzdem kann man schöne Klänge zusammenbasteln. Um sie im nächsten Moment wieder zu zersägen. No Wave. Wer sich die 180-g-LP-Version zulegt, bekommt übrigens einen Kunstdruck dazu. Lohnt sich!