RUNAWAYS

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Die RUNAWAYS waren eine der ersten Girl-Rockgruppen, wurden 1975 von Sandy West und Joan Jett gegründet, die es schafften, den standesgemäß zwielichtig-durchgeknallten Produzenten Kim Fowley auf sich aufmerksam zu machen.

Brave Mädchen allerdings wurden damals höchstens Popsternchen, nicht Rockmusikerin, das war Jungensache – was die beiden jugendlichen Gründerinnen sowie ihre Mitstreiterinnen Lita Ford, Jackie Fox und Sängerin Cherie Currie allerdings anders sahen.

Vor dem Hintergrund wenig glücklicher Familiensituationen, Drogenge- und missbrauch und Teenagerproblemen stellte sich dennoch bald Erfolg ein, die RUNAWAYS wurden zu Rockstars. 1976 erschien ihr titelloses Debütalbum auf Mercury Records, dem mit „Queens Of Noise“, „Waitin’ For The Night“ (beide 1977) und „And Now ...

The Runaways“ (1978) drei weitere folgten, bevor sich die Band im Streit trennte. Innerhalb kürzester Zeit wurde die Band zu weltweiten Stars (speziell in Japan wurden sie gefeiert), positionierte sich zwischen Glam-, Hard- und Punkrock und hatte mit dem Debütalbum-Opener „Cherry bomb“ (geschrieben von Fowley und Jett) einen ersten Hit.

Bis heute hat der nichts an Durchschlagkraft eingebüsst, aber auch der Rest des Albums ist mit Songs wie der VELVET UNDERGROUND-Nummer „Rock & Roll“ oder „American nights“ erstaunlich gut gealtert.

THE RUNAWAYS wurden, auch durch die Emanzipierung von Fowley, zu Vorbildern der Riot Grrrl-Bewegung, und so ist dieses Album ein absoluter Klassiker, wobei eine Vinylversion attraktiver gewesen wäre als eine simple CD ohne Bonustracks – immerhin, ein dickes Booklet mit Linernotes (Stand 2003) und vielen Fotos ist dabei.

Als Bonusmaterial hätte beispielsweise die parallel neu aufgelegte CD „Japanese Singles Collection“ herhalten können. Hier gibt’s Nachschub in Form einer Zusammenstellung der Japan-Singles, darunter „Cherry bomb“, „Blackmail“, „Neon angels on the road to ruin“ und „Mama weer all crazee now“.