WE NEVER LEARNED TO LIVE

Silently, I Threw Them Skyward

Was für ein Cover: Astronauten in einem mittelalterlichen Wandgemälde! Man darf skeptisch sein, das war ich beim ersten Mal Hinschauen auch, Wiedererkennungswert hat das allemal. Den selbstbetitelten Vorgänger habe ich ja schon ziemlich abgefeiert, und hier haben sie noch eine gehörige Schippe draufgelegt.

Gitarrenmelodie auf Gitarrenmelodie und all das mit sattem Reverb und fettem Schlagzeugspiel unterlegt. Darüber windet sich Sänger Sean Mahon, erstmals mehr singend als schreiend, aber immer mit genau der richtigen Intensität, beeindruckend.

Da ist es wirklich nur halb so schlimm, dass die letzte SED NON SATIATA-LP „Mappo“ und die Split-Platte mit CARRION SPRING mich realtiv kalt gelassen haben, dafür gibt es ja jetzt WE NEVER LEARNED TO LIVE.

Ein kleines Ärgernis ist es dennoch, dass hier nicht auch die Lyrics mitgeliefert wurden, denn wenn schon mal Astronauten auf dem Cover sind und Lieder Namen tragen wie „Now you will sleep, Yourko“ oder „Space burial“, will man schon wissen, um was es sich da dreht.

Dass ich nicht alleine bin in meiner Abfeierei, zeigt der Umstand, dass die Band mittlerweile eine Live-Session für die BBC aufgenommen hat und auch sonst weit über den Punk-Kosmos hinaus Resonanz gefunden hat.

Ob „Silently, I Threw Them Skyward“ in Zukunft dem Vorgänger vorgezogen wird, muss die Zeit zeigen, aber ein bisschen Abwechslung kann ja nie schaden.